Samstagmorgen war Treffpunkt 11 Uhr im DBO-Gelände zur Besichtigung einiger Projekte, die etwas weiter entfernt waren. Erster Anlaufpunkt war die Kompostanlage in Tambana. Müll ist ein echtes Problem in den meisten afrikanischen Staaten. Während in Mauretanien der Müll einfach vor die Stadt geschafft oder einfach so auf die Straße entsorgt wird, wird er in Gambia wenigstens gesammelt und größtenteils verbrannt. Der Großteil an Müll bilden verderbliche Abfälle. Von Recycling ist jedoch keine Rede. Ein weiteres Problem ist, dass gute Erde in Gambia rar ist und Landwirtschaft mit Einsatz von sehr viel Chemie betrieben wird. Getreu dem Motto solange es wächst, ist alles gut. Aus diesen beiden Problemen ist die dann die Idee einer Kompostanlage entstanden. Die DBO sammelt viel Müll ein und bringt es nach Tambana um ihn zu kompostieren. Bei diesen Temperaturen und mit der richtigen Technik lassen sich so innerhalb von ca. anderthalb Monaten tonnenweise Müll wiederverwenden. Die gewonne Erde wird abgefüllt und verkauft, selbst genutzt um nach deutschen Standards anzubauen und teilweise verschenkt um Kleinstlandwirten das Konzept beizubringen bzw. über die heimische Landwirtschaft zu lernen.
Aus diversen Gründen entschieden wir uns nach dieser Besichtigung die Heimreise anzutreten während Besichtungstour fortgesetzt wurde. Zuerst zur Kranken- und Aufklärungsstation Kundembo, wo die Aufklärung über Verhütung, Geschlechtskrankheiten, Beschneidung, Gesundheit, Hygiene und Impfungen im Vordergrund stehen. Viele Themen werden in Schulen nicht angesprochen. Außerdem werden hier auch Patienten bzgl. Malaria, Syphilis, Erkältungen etc. behandelt für viel weniger Geld oder teilweise kostenfrei als es beim Arzt der Fall wäre. Die letzte Station war die Schule Kobisala. Hier erweiterte die DBO über die Jahre den einen Schulraum um 14 weitere und kann so mittlerweile Unterricht bis zur 8. Klasse anbieten. Perspektivisch soll es bis zur 12. Klasse gehen. Bis jetzt musste noch kein Kind seit Übernahme die Schule aus finanziellen Gründen vorzeitig verlassen, denn auch hier wurde kräftig unterstützt.
Weitere Projekte werden am Montag besichtigt.
Die Mittel für all die Maßnahmen werden durch Spenden und Zusammenarbeit mit Firmen und Projekten aufgebracht. Ein großer Teil ist natürlich auch der Erlös der Versteigerung unserer Fahrzeuge. Diese fand am Sonntagmittag im Independence Stadium statt. Gegen halb 10 fuhren alle im Stadion ein und die Autos konnten zunächst von potenziellen Käufern begutachtet werden. Eine Stunde später begann die Versteigerung. Ein Auto nach dem anderen wurde vorgefahren und kam unter den Hammer. Am späten Nachmittag waren alle Autos verkauft und die Pflichanzahlungen geleistet. Gesamt hat die Novemberrallye 2019 einen Rekorderlös von 113.000 Euro erzielt. Das sind rund 6.374.000 Dalasi. Daher auch nur die Anzahlungen, so viel Bargeld auf einem Schlag wäre schwer zu handhaben. Der größte Dalasischein ist der Zweihunderter (ca. 4 Euro). Wir können also zufrieden sein, auch wenn der Abschied unserer treuen Begleiter doch recht schwer fiel.
Und jetzt noch etwas für die Zahlenliebhaber. Unser abgeklebtes Dachfenster diente zur Verfolgung der zurückgelegten Strecke. Wir haben bis zur Versteigerung 7.634 km zurückgelegt und den höchsten Punkt auf 2.120 Höhenmeter erreicht.
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