Früh um 7 klingelte heute der Wecker. Es galt die Fähre halb 11 von Algeciras nach Tánger Med zu erreichen für die man sich 90 Minuten vorher einfinden soll und Tickets haben wir auch noch nicht. Also nichts wie los von unserem Zeltplatz in der Nähe von San Roque in das nur 25 km entfernte Algeciras. Am dortigen Hafen angekommen buhlte man bereits um unsere Aufmerksamkeit und schickte uns in alle Himmelsrichtungen für die billigsten Tickets. Wir entschieden uns für die offiziellen Ticketschalter im Hafen. Dort spielte sich dann aber dasselbe ab wie draußen. Ticketverkäufer sprangen fast aus Ihren Kabinen um ihre Tickets an den Mann zu bringen. Wir suchten den Schalter, den wir uns vorher bereits online herausgesucht haben und kauften unsere Tickets wie sich herausstellte beim ruhigsten Verkäufer von allen. Die Fähre war dann relativ schnell beladen und die Überfahrt begann.
Zollformalitäten wie das Erhalten einer Identifikationsnummer wurden direkt auf dem Schiff geklärt und 90 Minuten später durften wir endlich afrikanischen Boden befahren.
Willkommen in Marokko. Willkommen in Afrika. Jetzt kann es losgehen und wir können die Westküste Afrikas erkunden. So dachten wir zumindest. Der hiesige Zoll hatte andere Pläne. Der eine Zöllner wollte uns bereits durchwinken, während ein anderer unser zweites Team noch durch den Scanner schicken wollte. Es dauerte nicht lange und sie stellten fest, dass wir zusammen gehörten. Es folgte ein Hahnenkampf zwischen beiden wer sich durchsetzen kann. Wir durften alle zum Scannen. Eine ganze Weile warten, dem eigentlichen Scannen und eine Unterschrift später, sprachen wir wieder beim ursprünglichen Zöllner vor. Der wollte sich dann doch lieber noch einmal selbst ein Bild machen, ließ Hunde suchen, wühlte selbst ein wenig, stellte unangenehme Fragen und ließ zwischendurch auf sich warten. Nachdem er mit sich zufrieden war, durften wir nun endlich den Zollbereich verlassen, tauschten Euro in Dirham und fuhren los ins Landesinnere.
Erstes Ziel sollte das altrömische Amphittheater bei Larche sein, welches von den Rallyeorganisatoren als erster Geocache nach dem Startcache festgelegt wurde.
Ein Einkaufszentrum vor allem mit einem Maroc Telecom Geschäftsstelle und eine Ruhestätte für die Nacht zu finden wurden ganz oben auf die Liste gesetzt. Der Gedanke Richtung Westen zu fahren um an der Küste entlang nach einem Zeltplatz Ausschau zu halten machte sich breit außerdem einen kurzen Abstecher nach Rabat mit der Intention dort einzukaufen. Gesagt getan, Rabat wurde zum Einbruch der Dunkelheit erreicht und stellte sich als Zerreißprobe heraus. Jeglicher uns bekannter Großstadtverkehr wurde hier in den Schatten gestellt und die Prioritäten änderten sich von etwas zum Einkaufen finden zu nur schnellstmöglich wieder aus der Stadt raus.
Gegen halb um neun, Rabat lag nun mittlerweile weiter hinter uns als wir geplant hatten, haben wir nach langem Suchen endlich einen Zeltplatz gefunden, der, sagen wir mal, etwas gewöhnungsbedürftig war. Aber so sind wir wenigstens erst einmal untergekommen, konnten uns etwas zu Essen kochen und ins Bett. Nach einem etwas holprigen Start in Afrika, sollte der nächste Tag um einiges besser werden.
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