Zur gewohnten Uhrzeit ging es heute Morgen wieder los. Das erste Mal Wäsche waschen stand auf dem Plan, zumindest bei einem Viertel des Teams.
Für 12 Uhr haben wir uns ein Taxi ins Stadtinnere bestellt. Bis dahin wurde ausgedehnt gefrühstückt, der Blog verfasst, Kontakte mit Mitcampern geknüpft und einmal in den Bussen aufgeräumt. Wir waren froh die Fahrt zum Platz der Geköpften/Gehängten/Toten der Djemaa el Fna nicht selbst machen zu müssen, denn auch in Marrakesch herrscht für unsere deutschen, geordneten Verhältnisse Verkehrschaos. Tagsüber ist der Platz das Zentrum von Saftverkäufern jeglicher Obstsorten frischgepresst, Souvenirständen, Affendressierern und Schlangenbeschwörern. Um die letzteren machten wir eher einen größeren Bogen, da man sonst plötzlich so ein Tier um oder an den Hals bekommt.
Wir entschieden uns zunächst für eine kurze Runde über den Platz um dann bei einem Kaffee das Treiben zu beobachten und die Geocacheroute der Rallye vorzubereiten. Wie sich herausstellte führte diese von der Koutoubia Moschee über den Platz und quer durch den sich anschließenden Basar. Wer arabische Basare kennt, weiß, dass diese mehr einem Labyrinth ähneln und tausende Sachen angeboten werden von denen jeder Laden oder Stand behauptet sie seien die Besten und wenn man nicht aufpasst findet man nicht mehr so schnell hinaus. So ging es auch uns, denn wir wurden von einem Einheimischen durch die verwinkeltesten Ecken des Basares geleitet und konnten so einiges sehen, was anderen Touristen verwehrt blieb.
Ein Cache aus der Geocachingapp führte uns zum Mittagessen in ein Restaurant in dem wir uns ein wenig underdressed fühlten aber schließlich sind wir auch zahlende Kunden und der Preis hatte es sich für marokkanische Verhältnisse in sich. Doch wir sind ja schließlich im Urlaub und man gönnt sich ja sonst nichts. Nach dem doch recht späten Mittag ging es wieder Richtung Platz der Gehängten und es wurden ein paar Erledigungen gemacht. Mittlerweile ging die Sonne so langsam unter, dafür gönnten wir uns noch einen Kaffee und beobachteten wie sich der Platz veränderte. Viele Stände wurden abgebaut, die Schlangenbeschwörer verließen nach und nach ihre Posten und andere bauten Ihre Stände auf. Zum Einbruch der Dunkelheit war alles vorbereitet und die Menschen, wir eingeschlossen, strömten in Scharen über den Platz vorbei an anderen Souvenirständen wie noch am Tag, einige Saft-, Gewürz und Nussständen, sowie Geschichtenerzählern, Wahrsager und Musikergruppen. Das Highlight ist aber die Verwandlung im zweiten Teil des Marktes. Dieser wird zu einer einzigen großen Garküche. Ein Stand am nächsten und jeder wirbt mit seinem Essen und seinen Köchen. Die Zutaten liegen aufgetürmt vor einem und werden direkt frisch vor der eigenen Nase zubereitet.
Nach einer schleichenden Taxifahrt durch den Großstadtverkehr zurück zum Campingplatz setzten wir uns noch einmal zusammen auf einen letzten Kaffee, besprachen die nächsten Tage und ließen den Abend ausklingen.
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