Der letzte Reisetag sollte noch einmal alles von uns abverlangen. Früh um 5 Uhr gab es Frühstück für alle, Abfahrt um 6 Uhr Richtung Grenze. Die 400 km Strecke bis zur senegalesisch-gambischen Grenze führte uns über Kaolack nach Farafenni. Diesmal komplett im Konvoi. Die Fahrzeuge wurden diesmal etwas mehr geschont, da die Straßen überwiegend geteert und in Schuss waren.
Es gab nur gewisse Abschnitte staubige Piste, die es dann aber in sich hatten und mit plötzlichen Sandlöchern und ganz beliebt scheinen auch Schwellen zur Geschwindigkeitsbegrenzung zu sein. Denn diese kommen aus dem nichts, folgen natürlich keiner DIN und sind dementsprechend schmal und hoch oder sehr breit und teilweise in 5-Meter-Abständen installiert auf einer Strecke auf der man eben noch mit 80 Sachen fahren durfte. Wir wagen sogar zu behaupten, dass einige von Einheimischen selbst aus Sand und Dreck aufgebaut wurden. Vorausschauendes Fahren war also an der Tagesordnung.
An kritischen Stellen, wie Kreuzungen an denen abgebogen werden musste besonders in belebten Städten mit viel Verkehrsaufkommen, durften sich einige von uns auch mal als Verkehrspolizist üben, damit alle im Konvoi die richtige Richtung einschlagen.
Dann war es endlich soweit, wir erreichten die Grenze nach Gambia. Die Aus- und Einreise war relativ unspektakulär, da diesmal die Formalitäten bereits im Vorfeld von der Organisation geklärt werden konnte, sodass jeder nur noch einmal seine Daten mit seiner Unterschrift bestätigen musste. Es war mittlerweile kurz nach Mittag. Bei einem Land, welches kleiner als Sachsen ist, sollte es nun nicht mehr so lange dauern bis wir am eigentlichen Ziel ankommen. Auf der Uhr stehen auch nur noch etwas mehr als 200 km. An dieser Stelle greifen wir schon einmal vor und sagen, dass wir erst kurz vor Mitternacht das Restaurant Blue Kitchen erreicht haben.
Das Problem hieran ist, dass Gambia durch den Gambia River in zwei Hälften geteilt wird, d.h. entweder man fährt soweit Richtung Osten, dass man um die Quelle des Flusses herumfährt und den ganzen Weg Richtung Westen wieder zurück, über die Straßenverhältnisse können wir nur mutmaßen oder man setzt mit einer Fähre über.
Für uns trat letzteres in Kraft an einer Stelle an der der Fluss nur rund 1 km breit ist. Normalerweise fahren hier zwei Fähren eine große und eine kleine. Zu unseren Ungunsten, war die große kaputt und auf die kleine passen gerade einmal sechs bis acht Fahrzeuge je nach Größe. Also blieb uns nichts anderes übrig als zu warten und uns die Zeit zu vertreiben. Es wurde getankt, gegessen und bereits einiges, was nicht mehr benötigt wird an die ebenfalls wartenden einheimischen LKW-Fahrer verschenkt. Die warten übrigens teilweise Wochen um einmal überzusetzen, da sie eine Fähre komplett allein benötigen. Eine Brücke ist aber bereits im Bau.
Die Fahrt konnte fortgesetzt werden gegen 20.45 Uhr. Der Rest der Strecke verlief unspektakulär doch war eine Zerreißprobe für die Konzentration und ein Kampf gegen die Müdigkeit. Doch wie bereits angekündigt erreichten wir kurz vor Mitternacht das DBO-eigene Restaurant Blue Kitchen und wurden mit kühlen Getränken und Spagetti Bolognese begrüßt. Wir haben es geschafft! Wir sind am Ziel. Rund 8000 km liegen hinter uns! Das Wichtigste: Unsere Busse haben uns nie im Stich gelassen! Wir sind zufrieden und sind gespannt auf die nächsten Tage.
Neueste Kommentare